Bewerber im Handwerk würden sich mobil – also per Smartphone – bewerben.
Wenn es denn die Möglichkeiten dafür gäbe!
Für mehr als die Hälfte aller Fachkräfte ist das Anschreiben die größte Hürde!
Wir Handwerker sind was „Digitales Marketing“ angeht immer noch Schlusslicht!
Dabei wäre es so einfach.
Zum Beispiel durch vorgefertigte Bewerbungsformulare – welche es sogar auf Facebook gibt.
Zwei Klicks und die Bewerbung ist abgeschickt. Fertig.
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Aber von Anfang an.
Ich bin der festen Überzeugung das wir den gängigen Bewerbungsprozess kräftig überdenken müssen. Tatsächlich begegnet es mir immer wieder das Handwerks-Unternehmer in ihrem Büro sitzen und darauf warten vollständig ausgefüllte Bewerbungsunterlagen zu bekommen, schließlich haben sie ja eine Stelle ausgeschrieben.
Die Bewerbung darf also eingeschickt werden, dann aber bitte korrekt formatiert und natürlich in einer hochwertigen Bewerbungsmappe oder als perfekte PDF per E-Mail mit Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse etc. und natürlich so das ich als Chef das alles bequem lesen kann, schließlich will der Bewerber ja was von mir!
Mal Ehrlich – diese Einstellung ist völlig überholt!
Wer heute Nachwuchs gewinnen möchte oder Bewerber auf Fachstellen, sollte es demjenigen nicht so schwer machen, schließlich leben wir in einer unfassbar schnellen Zeit in der ich im Internet innerhalb von zehn Minuten eine ganze Fahrzeugflotte leasen kann.
Fachlich gesprochen hat sich der Arbeitsmarkt von einem Verkäufer-Markt (Mehr Bewerber als Stellen) in einen Käufer-Markt (Mehr Stellen als Bewerber) gewandelt. Dies bringt jedem Bewerber in eine – erstmal – gute Verhandlungsposition, denn ihr direkter Wettbewerber sucht bestimmt auch gerade Leute.
Wer sich also als moderner Betrieb versteht, sollte meiner Meinung nach auf die klassische Bewerbungen eher verzichten und sein „Recruiting“ in einen stufenweisen Prozess überführen.
Stufe 0 – Die Stellenausschreibung
Überlegen Sie sehr genau, wie und wo Sie Ihre freie Stelle ausschreiben. Am besten, lesen Sie dazu die Schritte 1 bis 4 aus diesem Beitrag und entscheiden sich dann.
Behalten Sie Ihre Zielgruppe dabei stets im Auge.
Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an mich oder einen meiner Partner: Kontakt
Stufe 1 – Der LEAD
Im Marketing versteht man als LEAD einen Kundenkontakt der mehr oder weniger spezifisch ein Produkt oder eine Dienstleistung nachfragt.
Stellen Sie sich vor dies ist die erste Stufe Ihres Bewerbungsprozesses. Benötigen Sie da schon Zeugnisse oder einen Lebenslauf vom Bewerber? – Nein. Es reicht in diesem Moment völlig aus wenn jemand Interesse an Ihrer freien Stelle bekundet.
Ob das nun durch einen Klick auf einen Button ist oder das Einsenden eines Kurzvideos via WhatsApp oder die Kontaktaufnahme über einen anderen Messenger, ist dabei völlig nebensächlich.
Hauptsache ist, möglichst viele Kontakte der Zielgruppe zu generieren. Das kann heißen, wenn Sie z.B. einen Auszubildenden suchen – möglichst viele Kontaktaufnahmen von Jugendlichen Ihrer Zielgruppe (zum Beispiel von 15 bis 19 Jährigen Schülern) zu bekommen.
„Um Gottes Willen“ höre ich jetzt den ein oder anderen schon wieder rufen, „da melden sich ja dann hunderte die ich nicht gebrauchen kann…“ – mal Hand aufs Herz, wann haben sich das letzte mal hunderte Jugendliche bei Ihnen gemeldet oder gar auf eine Stelle beworben?!
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Stufe 2 – Der Qualifizierte LEAD
Nach der möglichst einfachen Kontaktaufnahme via. Button, Formular, Nachricht etc. geht es darum die Kontaktaufnahmen zu kategorisieren und zu filtern.
Brauchen Sie hierfür Zeugnisse, Anschreiben und Empfehlungen?! – Nein.
Machen Sie mit den Kandidaten ein max. 10 min. Interview via Skype, Hangouts, Facetime, WahtsApp-Video-Call oder einem anderen Videomessenger. Einfach, schnell und ohne viel Schnick-Schnack! Das spart jedem Beteiligten enorm viel Zeit.
Hierfür benötigen Sie lediglich die E-Mailadresse oder Telefonnummer des Bewerbers um ihm oder ihr einen Einladungslink zu schicken.
In dem Interview werden Sie innerhalb von wenigen Minuten herausfinden können ob der potentielle Bewerber tatsächlich zu Ihnen passt oder ob Sie sich und ihm die Zeit für den weiteren Bewerbungprozess sparen können.
Legen Sie sich einen Gesprächsleitfaden zurecht und Fragen Sie nur sehr wenige Details ab. Zum Beispiel: Interessen, Schule, Ziele und Träume und warum genau dieser Beruf.
Sie werden sehr schnell feststellen ob sich Ihr gegenüber ausdrücken kann und ob sie zusammen passen.
Wenn ja, dann bitten Sie im Anschluss an das Gespräch den/die Bewerber und Bewerberinnen, die Unterlagen mit zum Vorstellungsgespräch zu bringen und machen Sie direkt einen Termin aus.
Stufe 3 – Das Gespräch
Jetzt sind wir wieder in gewohnten Gewässern.
Um ein klassisches Vorstellungsgespräch kommt man auch in Zeiten von Facebook, Snapchat und Co. nicht herum. Wir sind schließlich alles Menschen und was gibt es besseres um sich kennen zulernen als ein offenes Gespräch?!
Hier ist nun Ihre Erfahrung und Ihr Fingerspitzengefühl gefragt. Schließlich kennen Sie Ihr Team und es bleibt Ihre Entscheidung ob Sie den Menschen der in diesem Moment vor Ihnen sitzt (oder steht) einstellen möchten.
Viel Erfolg!
Wenn Sie mehr zu dem Thema erfahren wollen, zum Beispiel wo und wie Sie Ihre Zielgruppe am besten erreichen, oder wie eine Moderne Stellenausschreibung aussieht, dann Kontaktieren Sie uns gerne: Kontakt
Unternehmer und Gründer der Meya-Consulting.
Manuel Meya ist einer der führenden Digitalisierungsberater im Handwerk. Er ist selbst Handwerksmeister und für viele Unternehmer, Geschäftsführer und Vorstände, als Berater, Sparringspartner und Profi rund um die Digitalisierung im Handwerk tätig.
Der Handwerksmeister und Unternehmer unterstützt mit der Meya-Consulting & Partner, mittelständische Unternehmen bei der Digitalisierung, dem strategischen Online-Marketing und der erfolgreichen Positionierung am Markt.
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