Was die Arbeitszeiten angeht ist das Handwerk so flexibel wie ein Fels.

Obwohl es Modelle gibt die allen das Leben leichter machen könnten.

 

OK, ok, ganz so dramatisch ist es jetzt nicht, da schon alleine in verschiedenen Tarifverträgen unterschiedliche Lösungen vorgesehen sind.

Dennoch: Wir Handwerker sind was die „Flexibilität bei der Arbeitszeit“ angeht, hinteres Mittelfeld. Hier vor allem die Unternehmen mit < 50 Mitarbeitern.

Dabei wäre es so einfach.
Zum Beispiel durch Zeitkonten, Funktionszeiten und Digitale Zeiterfassung, die den Mitarbeitern ermöglichen selbst zu planen und auszuwerten.

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Dieser Beitrag soll aber keine Auflistung verschiedener Modelle werden….

 

Wenn Sie sich also über verschiedene Arbeitszeitmodelle erkundigen möchten, geben Sie einfach Begriffe wie Gleitzeit, Zeitarbeit, Wahlarbeitszeit oder Funktionszeit in Verbindung mit Ihrem Gewerk bei Google ein, es werden Ihnen dann ca. 800.000 Ergebnisse pro Begriff aufgelistet.

Ich möchte also nicht auf die verschiedenen Modelle eingehen, sondern viel mehr die Betrachtung von „Arbeitszeitmodellen“ und „Führung“ in Zusammenhang bringen.

 

Haben Sie Ihre Firma schon einmal komplett sich selbst überlassen?

 

Um Gottes Willen… Bloß nicht! …Regelmäßig sprechen mich Unternehmer aus verschiedensten Gewerken an, welche seit Jahren mehr als 100 Stunden pro Woche in der Firma verbringen und trotzdem noch nicht ausgesorgt haben. Grund: Planung mit den falschen Zielen!

Konkret: viele haben das Gefühl „ohne Ende zu schuften“ ohne das es wirklich voran geht.

(Das ich dieses Problem mit einfachsten Werkzeugen und innerhalb weniger Stunden in den Griff bekommen kann, habe ich schon mehrfach bewiesen – Sprechen Sie mich gerne einfach hierauf an)

Wenn Sie nun also zu der Gattung Unternehmer gehören, welche fast zwei Drittel der Zeit mit Planung und Einteilung der Belegschaft verbringt, dann sind die folgenden Gedanken für Sie genau richtig.

 


 

 

Gedanke 1

 

„Ich muss täglich einteilen, sonst Wissen meine Leute nicht was zu tun ist!“

 

Ernsthaft?! Menschen, die Auto fahren, wählen gehen, Kinder in die Welt setzen und Häuser bauen, müssen von Ihnen täglich eingeteilt werden?!

Nur zum Verständnis, es gibt zwei Arten wie Sie Aufgaben delegieren können: ich nenne das „Mikromanagement“ und „Makromanagement“!

Ich formuliere es anders, wenn Sie Ihrer Putzfrau mitteilen, dass Sie den Spiegel in kreisenden Bewegungen gegen den Uhrzeigersinn putzen soll, die Badewanne mit Längsbewegungen und das Waschbecken im Zickzack, während Sie für das Klo nur Werkzeug A verwenden darf und für den Boden nur Werkzeug B, dann erhalten Sie wahrscheinlich ein Tip-Top geputztes Badezimmer.

Wenn Sie aber Ihrer Putzfrau mitteilen, das Sie einfach ein Tip-Top geputztes Badezimmer von Ihr möchten, wird das Ergebnis mit ziemlicher Sicherheit das gleiche sein.

Mit einem gravierenden Unterschied!

Bei letzterem Vorgehen, wird Ihre Putzfrau sich selbst optimieren, Ihre Abläufe in eine für sie passende Reihenfolge bringen und Ihr ganzes Know-How für das gewünschte Ergebnis einsetzen. Nebenbei wird Sie spüren das man sich auf Sie verlässt und stolz auf Ihre Leistung sein.

Sie wiederum verschwenden keine wertvolle Zeit mit Anweisungen, welche Ihrer Putzfrau mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso klar sind und im schlimmsten Fall nur behindern.

Wenn Sie also über Arbeitszeitmodelle Nachdenken, sollten Sie erstmal über das richtige Delegieren von Aufgaben nachdenken… Aber hey – nur meine beschiedene Meinung.

 


 

 

Gedanke 2

 

„Wie soll das gehen? Wir fahren um Punkt 7 Uhr auf die Baustelle, da hat man Pünktlich zu sein!“

 

Uhhhh bei diesem Gedanken schwingt viel Angst mit, die Angst vor Anarchie!

Wenn Sie diesen oder ähnliche Gedanken haben, verwechseln Sie Wahrscheinlich „flexible Arbeitszeitmodelle“ mit „Ich-komme-und-gehe-wann-ich-will“.

Natürlich gibt es Situationen in  denen gerade Gleitzeitmodelle keinen Sinn machen, zum Beispiel wenn die ganze Mannschaft auf Montage ausrückt, es Ladenöffnungszeiten gibt oder Service,- und Kundendienst geplant werden muss.

Dennoch heißt das nicht, das z.B. ein Zeitkonto damit ausgeschlossen ist. Geben Sie Ihren Mitarbeitern oder einem Versuchsteam mit ca. 4-8 Teilnehmern doch mal die Aufgabe sich für das nächsten Monat vollständig selbst einzuteilen.

Allerdings mit dem kleinen Haken das mindestens ein Urlaubstag für jedes Teammitglied verteilt werden muss. Sie werden überrascht sein.

Wichtig: lassen Sie Ihre Mitarbeiter selbst ausfechten wer, wann, wie viel Urlaub nimmt. Geben Sie einen Rahmen vor aber greifen Sie nicht bestimmend ein. Lassen Sie sie alle Phasen des Teambuldings durchleben (norming, storming, performing etc.) ich wäre sehr überrascht, wenn am Ende nicht ein funktionierender Monat bei rauskommt.

Noch Wichtiger: Lassen Sie den Monat tatsächlich passieren, selbst wenn das heißt das Schwierigkeiten auftauchen oder Arbeiten liegen bleiben. Ihr Team hat geplant und muss diesen Plan schließlich verteidigen und ggf. lernen Fehler zu erkennen und zu vermeiden.

Sollte der Monat reibungslos über die Bühne gehen, lassen Sie das Team um Gottes willen, genau so wie es aktuell ist! Es hat das Arbeitspensum eines Monats mit 8 Mann-Tagen weniger gestemmt und sich selbst eingeteilt.

Nutzen Sie die Zeit für wichtigeres!

 

 
 
 

 

 

Gedanke 3

 

„Da herrscht doch schnell Chaos in der Zeiterfassung“

 

Kurz gesagt: Nö.

Es gibt mittlerweile unzählige Anbieter für Zeiterfassungssysteme auf dem Markt, welche es erlauben Mitarbeitern Zeitkontingente auf Stunden-, Tages-, Wochen,- Monats-, Quartals-, oder Jahresbasis zuzuweisen.

Mit einem Ampel-System wird Ihnen sofort gemeldet, sollte ein Mitarbeiter Gefahr laufen bei der aktuellen Planung zu wenig, zu viel oder gar ohne Pausen zu arbeiten.

Viele Systeme lassen diese Einteilung dann erst gar nicht zu.

Wenn Sie das ganze noch mit einer App einsetzen in welcher Ihre Mitarbeiter am Küchentisch die aktuellen SOLL- und IST-Zeiten sehen sowie Urlaubstage und/oder freie Zeit beantragen können, dann werden Sie das Familienmanagement Ihrer Mitarbeiter kräftig nach vorne bringen!

Ergebnis: Ihre Mitarbeiter fühlen sich im 20 Jahrhundert angekommen, sie fühlen sich eingebunden und werden diese Art der Zeiteinteilung so schnell nicht mehr aufgeben wollen. Mehr noch, sie werden es stolz Ihren Bekannten und Freunden zeigen.

Was wollen Sie also mehr als das Ihre Mitarbeiter, Fans Ihres Unternehmens sind?!

 


 

Gedanke 4

 

„Alles schön und gut aber in der Praxis nicht umsetzbar!“

 

Ich weiß ehrlich nicht was ich bei diesem Gedanken sagen soll. Er begegnet mir zu 99% von Handwerksunternehmern welche ganz andere Probleme haben als „nur“ flexible Arbeitszeiten.

Glauben Sie mir eins – Alles ist Möglich und alles ist Umsetzbar!

Gehen Sie raus aus der Komfortzone und wagen Sie endlich wieder etwas. Trauen Sie sich und Ihrem Unternehmen doch mehr zu als nur lethargische Gedanken. Sie sind ein Held oder etwa nicht?! Also lassen Sie uns Ihre Heldengeschichte weiter schreiben!

Wir begleiten Sie gerne auf den gewagtesten und verrücktesten Wegen – Sie müssen sich einfach nur melden.

 

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